Milchprofi - Ausgabe 2.2014 - page 7

Milchprofi
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lässt sich frühzeitig erkennen, welche
Kuh was hat“, sagt Christoph Hütte
mit voller Überzeugung. Und das,
obwohl er vorher nie etwas mit einem
Computer gemacht hat und auch heu-
te noch von sich sagt, dass er kein
Computerfreak ist.
Umfassendes Vitalitätsprogramm
„Man lernt schnell mit dem System
zu arbeiten“, fügt Junior Philipp an.
Er ist für das Herdenmanagement
verantwortlich. Auch seine Eltern se-
hen mehrmals täglich die wichtigs-
ten Listen auf dem Bildschirm an. Die
Kühe tragen Präzisionspedometer
am Vorderbein, über die ihre Vita-
lität und die Liegezeiten erfasst wer-
den. Die Daten werden im Melkro-
boter ausgelesen und mit den Daten
über Milchmenge und Leitfähigkeit
für jedes Viertel verknüpft. So ergibt
sich ein Vitalitätsprofil für jede Kuh
und Abweichungen lassen sich so-
fort erkennen. Nicht nur beginnende
Krankheiten wie eine Mastitis oder
Stoffwechselprobleme lassen sich
frühzeitig ablesen, auch die Bruns-
ten der Kühe werden sicher erkannt
und im System abgebildet.
Selektionstor bewährt sich
Hüttes sind Eigenbestandsbesamer
und sind mit der Brunsterkennung
sehr zufrieden. Alle zwei Wochen
kommt ein Tierarzt und prüft bei
den besamten Kühen die Trächtig-
keit per Ultraschall. Die entspre-
chenden Kühe werden über das
Selektionstor im Roboter in den Se-
lektionsbereich geleitet und dort im
Fressgitter fixiert. „Wir haben sonst
nur flexible Fressplatzbegrenzun-
gen und sind damit sehr zufrieden.
Unser Lemmer-Fullwood Service-
partner, Firma Altjohann, hat uns
die Einrichtung des Selektionsbe-
reiches vorgeschlagen“, so Philipp
Hütte. Vor dem Melkroboter an der
Stirnseite des Stalls ist jeweils eine
Strohbox für Abkalbungen und für
kranke Kühe eingerichtet. Durch
die Selektionstore können die Kühe
ohne Stress zum Melken gehen und
danach wieder in den Strohbereich
zurückkehren.
Zusammen mit dem zweiten Merlin
Melkroboter hat auch der FeedRover
im Stall Einzug gehalten. Mit dem
automatischen Anschiebesystem wird
alle drei Stunden die TMR nach­
geschoben. Kaum hat sich der
FeedRover in Bewegung gesetzt und
frisches Futter angeschoben, sind die
Fressplätze belegt. „Die Tiere sind
noch ruhiger geworden, und auch
die Anzahl der Melkungen in der
Nacht haben zugenommen“, urteilt
Philipp Hütte über das System. „Es
sorgt nicht nur für eine bessere Aus-
lastung des Roboters, sondern spart
auch viel Arbeit. Das zeitaufwendi-
ge Anschieben des Futters von Hand
oder mit dem Schlepper entfällt. Wir
gehen von einer Leistungssteigerung
von etwa 1,5 Liter pro Kuh und Tag
aus, die uns der FeedRover neben
der Arbeitszeitreduzierung gebracht
hat“, so Hütte.
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Zusätzlich zum PC im Büro ist direkt am Futtertisch ein großer PC-Bildschirm angebracht, über den ebenfalls alle Daten und Listen
aufgerufen werden können.
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„Uns hat am Merlin gut gefallen, dass er robust aus Edelstahl gefertigt ist. Und die Eutergesundheit ist ein wichtiges Kriterium
gewesen“, erklärt Familie Hütte ihre Entscheidung. Sie hatten auch in ihrem alten Stall die Melktechnik von Lemmer-Fullwood
und waren hoch zufrieden.
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Christoph, Gabi und Sohn Philipp Hütte (von links) haben den Arbeitsaufwand im Stall durch den Einsatz der beiden
Merlin Melkroboter und des FeedRovers erheblich reduziert.
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Hüttes haben ein Büro oberhalb des Melkroboters eingerichtet. Von dort aus haben sie einen guten Überblick über die Herde.
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