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Milchprofi

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Die Futteraufnahme verbesserte sich

deutlich und die Milchleistung konnte im

Kontrolljahr 2014 um fast 400 Liter im

Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.

Vitalitätsprofile für jede Kuh

Die Inhaltsstoffe der Milch werden mit

dem Milchanalysesystem IMA direkt

beim Melken automatisch gemessen.

Zusätzlich wird die Milchmenge und die

Leitfähigkeit der Milch jedes Euterviertels

ermittelt. Ergänzt werden diese Daten

durch ein Vitalitätsprofil für jede Kuh, das

mit Hilfe von Präzisionspedometern an

den Beinen der Kühe erstellt wird. Da-

durch hat Markus Traber für das Wohl-

befinden seiner Kühe die beste Grund-

lage geschaffen. Der Landwirt nutzt das

System der automatisierten Beobachtung

sehr intensiv. Es war für ihn bei der Wahl

des Melkroboters ein wichtiges Entschei-

dungskriterium.

„Die Gesundheit der Kühe hat

sich deutlich verbes-

sert, seitdem wir den

Merlin haben“, sagt

Traber zufrieden. Sehr

zufrieden ist Traber

mit der automatisierten

Brunsterkennung: Kühe,

die ein verändertes Vi-

talitätsprofil, eine Abwei-

chung der Milchmenge

und der Leitfähigkeit auf-

weisen, werden als brüns-

tig erkannt und ausgewie-

sen. „Die Brunsterkennung

stimmt immer. Außerdem

helfen uns die Daten, den optimalen

Besamungszeitpunkt zu finden“, so

Traber. Und er fügt mit Blick auf den

Auszubildenden hinzu: „Durch das

Herdenmanagementprogramm wird

auch das menschliche Auge bei der Tier-

beobachtung trainiert.“

EnergieSpar-Konzept

Der Merlin wurde an der Stirnseite des

Boxenlaufstalls aufgestellt. Das Melk-

system arbeitet mit der Kochendwasser-

reinigung. Sie passt gut in das Betriebs-

konzept der Trabers. Denn die 150 KW

Biogasanlage, die seit 2004 das zweite

Standbein des Betriebes ist, liefert war-

mes Wasser, so dass bei der Reinigung

des Melkroboters viel Energie gespart

werden kann. Da die Kochendwasserrei-

nigung ohne chemische Reinigungsmittel

auskommt, wird die Qualität der Gülle

nicht beeinträchtigt. Über ein selbst auf-

gebautes Energiekonzept wird außerdem

der Strom der Photovoltaikanlage auf

dem Kuhstalldach mit eingebunden. „Wir

verbrauchen auf diese Weise rund 45

Prozent des Stroms vom Dach im eige-

nen Betrieb“, erklärt Traber. „Außerdem

konnten wir im gleichen Zug ein Not-

stromversorgungsnetz aufbauen. Von ei-

nem Punkt aus können die Stallungen, die

Biogasanlage und der Schweinestall vom

Nachbarn mit Notstrom versorgt werden,

Pumpen und Rührwerke der Biogasanla-

ge und der Melkroboter sollten bei jedem

Stromausfall direkt weiterlaufen können.“

Auch die Stromverbräuche werden stän-

dig, mit Hilfe von mehreren im Betrieb

installierten Zählern, überwacht. Auch

Melktechnik und vor allem auch die

Milchkühlung sind jeweils extra mit Zäh-

lern versehen.

Markus Traber hat mit dem Merlin seine

Milchviehherde gut im Blick. Er hat mit

dem Stallneubau gute Voraussetzungen

geschaffen, dass sich die Kühe wohl-

fühlen. Vor dem Roboter beispielsweise

ist viel Platz, so dass sich die Kühe aus

dem Weg gehen können. „Wir haben auf

einen Durchgang zwischen den Liegebo-

xen verzichtet und dafür mehr Platz an

den Stirnseiten gelassen“, erklärt Traber.

Martin Rüße (links) und sein Mitarbeiter Bastian Becker sind vom Herdenmanagement­

programm Fullexpert

®

überzeugt.

Der FeedRover schiebt zu festgelegten

Zeiten das Futter in die Krippe und

verteilt mit dem FeedMaster Getreideschrot.

Schätzen das angenehme Arbeiten im Boxenlaufstall mit Merlin

Melkroboter: Daniela und Markus Traber sowie die Eltern Irmgard und

Peter Traber und die Mitarbeiterin Frauke Schubert. Der Auszubilden-

de Simon Grenacher fehlt auf dem Bild.

Wenn der FeedRover läuft und das Futter

anschiebt, stehen viele Kühe auch in der

Nacht auf. Dadurch ist der Melkroboter

deutlich besser ausgelastet.

Familie Traber aus Mühlingen